Dabei startete Voß gleich mit einem starken Hürdenrennen in den Hallenwettkampf. Über die 60 Meter lange Strecke war sie nach 9,23 Sekunden im Ziel und stellte damit ihre persönliche Bestzeit ein. Ganz zufrieden war sie damit jedoch nicht. „Das ist keine schlechte Zeit, im Rahmen eines Mehrkampfes ist das absolut in Ordnung, ich denke aber, dass das in diesem Winter noch schneller gehen kann“, meint die Soesterin. Ebenfalls noch Luft nach oben sah sie in der zweiten Disziplin, dem Hochsprung. 1,69 Meter standen hier für sie am Ende zu Buche – zu wenig, meint Voß: „Mit Werten unter 1,70 Meter bin ich eigentlich nie zufrieden“. Einige der ungültigen Versuche über 1,72 Meter seien etwas unglücklich gewesen, teilweise habe der Kopf nicht richtig mitgespielt, sagte die frühere Hochsprung-Spezialistin. Deutlich besser lief es dafür im Kugelstoßen. Hier machte sich das verstärkte Krafttraining der vergangenen Wochen bemerkbar, sodass Voß ihre bisherige Hallenbestmarke von 11,31 Metern um fast einen halben Meter auf 11,78 Meter steigerte.
Nach nicht ganz optimalen 5,80 Metern im Weitsprung, wusste Voß vor dem abschließenden 800-Meter-Rennen, dass sie eine Zeit von 2:16,00 Minuten laufen muss, um die Marke von 4000 Punkten zu knacken. „Das wusste ich, also bin ich am Anfang mutig vorne weg gelaufen, das war ein gutes Rennen“, analysierte Voß die vier Hallenrunden, die sie am Ende in einer Zeit von 2:16,73 Minuten absolvierte und damit den vierten Platz in der Gesamtwertung sicherte. Die Goldmedaille ging an die Britin Holly Mills mit 4261 Punkten, zum Bronze-Platz fehlten Voß 64 Zähler. Für die Soesterin war die britische Meisterschaft nicht nur der Auftakt zur traditionell kurzen Hallensaison, sondern auch der erste Leistungstest nach ihrem Trainerwechsel. Statt wie bisher unter der Anleitung der Trainer des Leichtathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln, setzt sie seit Oktober auf die Trainingspläne des Briten Sam Stanislaus, den sie während ihres Auslandssemesters in New Castle kennengelernt hat. „Bisher funktioniert das ganz gut, er schickt mir meine Pläne und ich schicke ihm Videos von meinem Techniktraining“, beschreibt die ehemalige Athletin des LAZ Soest. Durch dieses neue Modell sei sie flexibler und nicht mehr so eng an die Trainingszeiten der Kölner Trainer gebunden. Starten wird Voß aber weiterhin im schwarz-weißen Trikot der Sporthochschule. Das nächste Mal in knapp zwei Wochen bei der Nordrhein-Meisterschaft, bevor dann Anfang Februar die Deutsche Mehrkampfmeisterschaft in Leverkusen ansteht. mo
Quelle: Soester Anzeiger
Ergebnisse: 60 Meter Hürden: 9,23 Sekunden (862 Punkte), Hochsprung: 1,69 Meter (842 Punkte), Kugelstoßen: 11,78 Meter (647 Punkte), Weitsprung: 5,80 Meter (789 Punkte), 800 Meter: 2:16,73 Minuten (868 Punkte).