Während Sprinterin Lückenkemper (LAZ Soest) schon seit Wochen fest mit einem WM-Start in Eugene planen konnte, hat Hochspringer Falk Wendrich (TV Wattenscheid) erst auf den letzten Drücker erfahren, dass er zum deutschen WM-Team gehört. „Die haben mich genommen, weil ich die bessere Saisonbestleistung habe und in den Wettkämpfen davor höher gesprungen bin“, sagt Wendrich zu seiner Nominierung. Erst am Abend vor der Bekanntgabe des Kaders hatte sich Bundestrainerin Sophia Sagonas für Wendrich und gegen Mitstreiter David Nopper (LAV Tüningen) entschieden. Dabei weiß Wendrich, dass er es in Eugene schwerer haben wird, als noch vor zwei Jahren, als er bei der U20-WM in Barcelona völlig überraschend die Silbermedaille gewann. Nach monatelanger Verletzungspause im Winter hatte er zuletzt Schwierigkeiten zu seiner gewohnten Leichtigkeit zurück zu finden, doch vor dem Saisonhöhepunkt sagt er: „Die 2,24 Meter stehen jetzt schon seit zwei Jahren, eventuell bekomme ich in diesem Jahr die Möglichkeit, die 2,25 Meter aufzulegen und wenn das in Eugene passieren sollte, wäre das natürlich noch schöner.“ Auch wenn er zuletzt nur wenige Sprünge aus dem kompletten Anlauf absolvieren konnte, fühlt sich der 19-Jährige fit: „Mein Ziel ist es vor allem, der eleganteste Springer von allen zu sein“, sagt er.
Medaille ist kein Thema
Deutlich konkreter sind da die Ziele seiner ehemaligen Vereinskollegin Gina Lückenkemper. „Über 200 Meter möchte ich das Finale erreichen, das sollte eigentlich machbar sein“, sagt die 17-jährige Schülerin, die den deutschen Nachwuchs-Sprint derzeit souverän dominiert. Und Trainer Harald Bottin hält es durchaus für möglich, dass sich Lückenkemper im Rennen gegen die besten Jugendlichen der Welt noch einmal steigern kann. „Gina ist eine gute Wettkämpferin, sie ist in Top-Form, ich gehe davon aus, dass sie Bestzeit laufen kann.“ Bei ihrem bisher schnellsten 200 Meter-Lauf stoppte die Uhr nach 23,26 Sekunden, wie viel schneller geht es da denn überhaupt noch? „Schön wäre es natürlich, wenn ich eine 23,10 laufen würde, dann hätte ich die Norm für die Frauen-EM, das wäre so ein Traum, ob das machbar ist, wird sich zeigen“, so Lückenkemper. Eine Medaille hält die Sechste der Meldeliste trotzdem für „unrealistisch“. „Für den dritten Platz kommen ein halbes Dutzend Springerinnen infrage, für mich geht es darum, meine Bestleistung zu bestätigen“, meint sie. Den ersten Einsatz hat sie am Donnerstagabend um 20:35 MESZ im 200 Meter-Vorlauf, bevor rund sieben Stunde später das Halbfinale auf dem Plan steht. Neben dem 200 Meter-Lauf kommt sie außerdem in der 4x100 Meter-Staffel zum Einsatz. mo
Quelle: Soester Anzeiger
Der Zeitplan:
Donnerstag, 24. Juli, 20:35 Uhr MESZ, 200 Meter, Vorläufe
Donnerstag, 24. Juli, 3:15 Uhr, Hochsprung, Qualifikation
Freitag, 25. Juli, 3:10 Uhr, 200 Meter, Halbfinale
Samstag, 26. Juli, 3:05 Uhr, 4x100 Meter, Vorläufe
Samstag, 26. Juli, 3:30 Uhr, Hochsprung, Finale
Samstag, 26. Juli, 4:55 Uhr, 200 Meter, Finale
Sonntag, 27. Juli, 2:20 Uhr, 4x100 Meter, Finale