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Sonntag, 30 Januar 2022 18:30

Laura Voß: "Auf einmal war ich Deutsche Meisterin"

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Laura Voß.
Laura Voß. Laura Voß. Foto: Birkenstock

 

Dass Laura Voß am Wochenende Grund zum Feiern haben würde, war ohnehin klar. Am Samstag vollendete die Soester Leichtathletin ihr 28. Lebensjahr. Einen Tag nach ihrem Geburtstag machte sie sich selbst eines der schönsten Geschenke: Bei der Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaft in Leverkusen gewann die Sportlerin aus den Reihen des Leichtathletikzentrums (LAZ) Soest überraschend die Goldmedaille. Sie selbst war wohl am meisten überrascht, als sie gestern Nachmittag um 16:38 Uhr als Erste über die Ziellinie in der Leverkusener Leichtathletikhalle lief und somit klar war, dass sie Deutschlands neue Nummer eins im Fünfkampf ist. „Ich bin ganz unbedarft dahingefahren, wollte einfach ein bisschen mitmischen und auf einmal war ich Deutsche Meisterin“, sagte Voß gestern Abend noch ein wenig ungläubig. Angereist war sie mit der sechstbesten Meldeleistung und hatte sich eigentlich vorgenommen, diese Platzierung zu bestätigen. Doch es lief anders – wesentlich besser.

 

Gleich zum Auftakt der fünf Disziplinen lieferte Voß eine neue persönliche Bestleistung im 60-Meter-Hürdensprint ab. In einer Zeit von 8,90 Sekunden schraubte sie ihre persönliche Bestmarke um neun Hundertstelsekunden nach unten. Es folgte der Hochsprung, erfahrungsgemäß eine ihrer stärksten Disziplinen. Mit ihrem Sprung über 1,72 Meter schob sie sich im Gesamtklassement weiter nach vorne. Nur die spätere Vizemeisterin Anna-Lena Obermaier (LG TELIS FINANZ Regensburg) schaffte die gleiche Höhe. Im anschließenden Kugelstoßen hatte Voß eigentlich damit gerechnet, wieder etwas in Rückstand zu geraten. „Nachdem ich meine Technik umgestellt hatte, war das ein bisschen meine Wackeldisziplin“, so Voß. Doch es lief wie der gesamte Wettkampf: Besser als gedacht. Sie stieß die vier Kilogramm schwere Kugel im letzten der drei Durchgänge auf eine Weite von 11,16 Metern und verlor im Vergleich zu Konkurrenz damit weniger Punkte als erwartet. „Als ich nach dem Kugelstoßen immer noch auf Rang drei lag, dachte ich zum ersten Mal, dass eine Medaille möglich sein könnte“, berichtete sie später. Schließlich zählen der Weitsprung und der 800-Meter-Lauf eher zu ihren stärkeren Disziplinen.

Neue Bestleistung im Fünfkampf

 

Im Weitsprung gelang ihr, woran sie eine Woche zuvor beim Gewinn der Westfalenmeisterschaft in Dortmund noch gescheitert war: Ein Sprung jenseits der Sechs-Meter-Marke. Mit ihrem 6,01-Meter-weiten Satz lieferte sie nicht nur die beste Weitsprung-Leistung des Feldes ab, sondern setzte sich vor dem finalen 800-Meter-Lauf auch an die Spitze der Mehrkampf-Wertung. Mit einem Vorsprung von 42 Punkten vor der Regensburgerin Anna-Lena Obermaier war klar: Wenn Voß den 800-Meter-Lauf gewinnt, hat sie den DM-Titel sicher. Und die Soesterin führte das Feld gleich nach dem Start an und lief vorneweg, ehe Obermaier in der dritten der insgesamt vier Runden an ihr vorbeizog. „Auf den letzten Metern habe ich aber gedacht: Ich habe noch Körner, also will ich nicht nur den Mehrkampf, sondern auch das Rennen gewinnen“, so Voß. Mit einem Schlussspurt zog sie auf der Zielgeraden an Obermaier vorbei und sicherte sich in einer neuen persönlichen Hallenbestzeit von 2:15,56 Minuten die Goldmedaille. Insgesamt sammelte sie in den fünf Disziplinen 4154 Punkte und verbesserte ihre drei Jahre alte Fünfkampf-Bestmarke so um mehr als hundert Punkte.

DM-Titel Nummer 14 für das LAZ

 

Für Voß war der DM-Titel gestern bereits die zweite nationale Goldmedaille nach ihrem DM-Titel im Hochsprung bei der nationalen Jugendmeisterschaft 2011. Dem LAZ Soest bescherte sie mit ihrem Titel gestern bereits die 14. Goldmedaille in der gut 23-jährigen Vereinsgeschichte. Vorbei ist die Hallensaison für Voß nach diesem erfolgreichen Wochenende noch nicht. Am kommenden Wochenende möchte sie bei der NRW-Meisterschaft in Düsseldorf starten. Hier hat sie für den Hochsprung, den Weitsprung, das Kugelstoßen und den Hürdenlauf gemeldet. Außerdem plant sie in diesem Winter noch mit einem weiteren Fünfkampf. „Es wäre doch zu schade, jetzt aufzuhören“, meint die frisch gekürte Deutsche Meisterin. mo

Quelle: Soester Anzeiger

 

 

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