„Ich habe so hart trainiert wie noch nie“, sagte der Deutsche Juniorenmeister jetzt bei seiner Rückkehr und berichtet von mehreren Trainingsbestleistungen in den vergangenen Wochen: Tiefe Kniebeugen mit 100 Kilogramm Gewicht auf den Schultern, 500 Sprünge, bergab auf der staubigen Piste in Südafrika. „Das habe ich alle sehr gut vertragen“, so Wendrich. Nun gehe es darum, diese vielversprechenden Zubringerleistungen in Höhe umzuwandeln. Bei ersten Techniksprüngen aus dem langen Anlauf ist er im Trainingslager in 2,18 Metern Höhe über die Latte geflogen, damit ist er zwar noch elf Zentimeter von seiner persönlichen Wettkampf-Bestleistung aus dem vergangenen Jahr entfernt. „Für diesen frühen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung ist das aber schon sehr gut“, meint Wendrich.
Der Soester ist nicht der einzige deutsche Top-Leichtathlet, der sich in Südafrika auf die Saison vorbereitet hat. Auch Zehnkampf-Vizeweltmeister Rico Freimuth, Hürdensprinterin Cindy Roleder und die Stabhochspringer um den deutschen Stabhochsprung-Meister Raphael Holzdeppe nutzten die guten Bedingungen südlich des Äquators. Ein Ziel hatten dabei alle Athleten vor Augen: Die Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion (7. Bis 12. August). Auch für Wendrich soll das Heimspiel in der Hauptstadt der Höhepunkt des Sommers werden. Und auf diesen Höhepunkt kann er sich jetzt voll und ganz konzentrieren. Im Januar hat Wendrich seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann im Familienbetrieb beendet. „Da ist schon etwas Druck abgefallen, ich kann mich jetzt ganz um den Sport kümmern“, sagt er.
Und das tut er auch. In etwa einer Woche möchte er intensiv ins Technik-Training einsteigen. „Dann wird gesprungen, gesprungen und gesprungen“, kündigt er an. Den letzten technischen Feinschliff vor dem Saisonstart will sich der Soester dann bei einem weiteren Trainingslager holen. Vom 26. April bis zu 6. Mai wird er in Monte Gordo im Süden Portugals trainieren. Den ersten Wettkampf des Jahres plant er dann für den 13. Mai beim traditionell hochkarätig besetzten Meeting im niedersächsischen Garbsen. mo
Quelle: Soester Anzeiger