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Donnerstag, 27 Oktober 2016 09:31

"Westfalensport" berichtet über Lukkas DM-Titel

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"Westfalensport" berichtet über Lukkas DM-Titel
"Westfalensport" berichtet über Lukkas DM-Titel Peter Middel, flvw

Westfalensport-Porträt Deutsche U16-Meisterin von Peter Middel

Lukka Franke „fliegt“ über 3,50m und gewinnt Gold

Der Anlauf und die Technik stimmten: Lukka Franke (LAZ Soest) verbesserte sich bei den deutschen U16-Meisterschaften  in Bremen im Stabhochsprung auf ausgezeichnete  3,50m und gewann damit überraschend  „Gold“  vor Verena Braun (Bielefelder TG, 3,40m und Lucy Elaine Bauschulte (DJK Arminia Ibbenbüren, 3,30m).

Für Insider war dieser Erfolg eine kleine Sensation, denn die 15-jährige Soesterin fiel in der wichtigen Vorbereitungsphase  zwei Monate lang aufgrund von Hüftproblemen komplett aus.  Erst zwei Wochen vor Bremen begann sie wieder mit dem Training und musste den schwierigen Bewegungsablauf neu aufbauen.

„Ich wäre daher schon mit einem Platz unter den ersten Sechs zufrieden gewesen. Mit dem Titel hatte ich nicht im Entferntesten  gerechnet. Ich wusste, dass ich aufgrund meiner bisherigen Bestleistung von 3,35m  die 3,50m springen konnte. Dass ich diese Höhe  jedoch unmittelbar nach meinen Hüftproblemen abrufen konnte, ist für mich phänomenal,“ betont die junge Himmelsstürmerin.

Schon als Kind war Lukka Franke ein richtiger Wirbelwind. So ritt sie leidenschaftlich gerne, tanzte im Ballett und hielt im Kinderzirkus mit ihren  Drahtseilakten und akrobatischen Übungen die Zuschauer in Atem.

Zum Stabhochsprung kam sie  im zarten Alter von acht Jahren. Als der  Stabhochsprung-Experte  Karsten Bober  beim LAZ Soest eine Probetraining anbot, war Lukka Franke hellauf begeistert von dieser Disziplin: „Wie er das vorgestellt hat, fand ich einfach cool. Da ist der Funke bei mir sehr schnell übergesprungen,“ erinnert sich die neue deutsche U16-Meisterin.

Der Stabhochsprung zählt zu den anspruchvollsten Disziplinen in der Leichtathletik: Vom Einstieg mit dem Stab in den Kasten bis zum Landen auf der Matte müssen nämlich 24 Bewegungen innerhalb von zwei Sekunden miteinander koordiniert werden.

Wer im Stabhochsprung erfolgreich sein möchte, muss nahezu alles können. Neben Schnelligkeit, Kraft und  Sprungkraft spielt vor allem die Beweglichkeit eine wichtige  Rolle,  und mit Gewandtheit und Geschick ist Lukka Franke reichlich ausgestattet. So ist sie früher gerne auf den Händen gelaufen, hat Räder geschlagen und ist locker in den Handstand gekommen. „Leider werden diese Übungen im Sportunterricht kaum noch angeboten“, bedauert die hoffnungsvolle Springerin.

Die Auswahl der Stäbe entscheidet im Stabhochsprung oft über Sieg oder Niederlage. Das LAZ Soest verfügt über einen großen Stab-Pool. Einen vereinseigenen Stab hat Lukka Franke sogar mit nach Hause genommen. Dort simuliert  sie im  Garten oder bei schlechtem Wetter auch im heimischen Wohnzimmer die letzten vier Schritte vor dem Einstich-Kasten, denn das Laufen mit dem Stab muss immer wieder geübt werden.  Sogar im Urlaub hat sie ihr „Arbeitsgerät“ mitgenommen. Ihre Eltern haben Verständnis dafür, denn ihr Vater Thomas Franke war früher selbst einmal erfolgreicher Stabhochspringer.

Während eines Wettkampfs nutzt Lukka Franke bis zu sechs Stäbe, die sich durch Länge und Härtegrad unterscheiden. Auch das Körpergewicht spielt bei der Auswahl eine wichtige Rolle, und da weist die junge Soesterin mit 1,65 Meter und 49 Kilogramm ideale  Maße  auf.

Ohne die Unterstützung ihrer Eltern, ihres Trainers und ihres Vereins könnte Lukka Franke ihr zeitintensiven Hobbys nicht ausüben. Vier- oder fünfmal trainiert sie unter Anleitung von Karsten Bober in der Woche. Dabei wird nicht nur gesprungen. So stehen oft Turnen sowie Schnelligkeits- und Krafteinheiten auf dem Programm.

In diesem Jahr verbesserte sich Lukka Franke trotz ihrer Hüftprobleme von 3,35m auf 3,50m. 2017 möchte sie in der Halle 3,55m und im Freien 3,80m meistern. Je dünner die Luft, desto größer ist das Risiko. Die aufgeweckte Stabartistin ist sich dessen bewusst: „Ich habe keine Angst vor der Höhe. Wenn das der Fall wäre, würde ich im Kopf blockieren und nichts mehr zustande bringen. Statt Angst habe ich vielmehr Respekt“.

Schule und Sport- damit ist Lukka Frankes Tagesablauf weitgehend ausgefüllt. Zeit für ein weiteres Hobby hat die Zehnklässlerin des Conrad-von-Soest-Gymnasiums nicht. Da sie eine G8-Schülerin ist, hat sie am Tag oft neun Unterrichtsstunden und kommt erst um 15.30 Uhr nach Hause. Fünf Minuten hat sie Zeit zum Durchatmen.  Dann geht es für sie ab zur Physiotherapie. 17.30 Uhr beginnt für sie das Training. Erst um 20.15 Uhr ist sie wieder zuhause.

Lukka Franke nimmt den Aufwand gerne auch sich, denn für sie gibt es nichts Schöneres, als in immer größere Höhen vorzudringen und dabei die Orientierung zwischen Himmel und Erde zu behalten.

  

 

Peter Middel

Den Original-Artikel findet man hier: http://www.flvw.de/fileadmin/content/medienarchiv/2_Service/Dokumente/WestfalenSport_05_2016.pdf#page=26

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