Das LAZ Soest lockt jetzt schon seit vielen Jahren regelmäßig die besten deutschen Stabhochspringer nach Soest. Warum kommen diese Top-Athleten so gerne nach Soest?
Bober: Das Stabhochsprung-Meeting hat mittlerweile seit 15 Jahren in ganz Deutschland und auch darüber hinaus einen gute Ruf. Ich bekomme immer wieder E-Mails von Athleten, die mir schreiben, wie gerne sie hier bei uns springen, weil sie sich hier wohl fühlen. Das liegt sicherlich an mehreren Faktoren.
Was sind das für Faktoren?
Die seinerzeit von der Sportstiftung NRW geförderten Sprunganlagen am Schulzentrum gehören immer noch zu den modernsten und sichersten in ganz Deutschland. Wir konnten die Anlagen so aufstellen, dass nahezu immer Wettkämpfe mit Rückenwind möglich sind, das ist natürlich leistungsfördernd. Außerdem ist das LAZ-Sprungteam inzwischen sehr eingespielt und in der Lage, Wettkämpfe auf einem hohen Niveau durchzuführen, da ist immer schon eine Menge Herzblut dabei, das hat sich bei den Sportlern herumgesprochen. Die Athleten fühlen sich einfach wohl, weil alles sehr familiär und publikumsnah abläuft. Die Zuschauer sind nah am Geschehen dran und feiern jeden einzelnen Athleten, egal wie gut er ist. Es handelt sich ja hier um einen Spezial-Wettkampf, bei dem es keine anderen Disziplinen gibt, wie das zum Beispiel bei Meisterschaften der Fall ist. Der Stabhochsprung steht also absolut im Fokus und die Springer haben die komplette Aufmerksamkeit. Das hat schon manchen Springer zu besonderen Höhenflügen motiviert. Immerhin steht der Stadionrekord vom Wattenscheider Malte Mohr bei der Weltklassehöhe von 5,80 Metern.
Das Hauptspringen ist ein so genannter Normwettkampf für die Junioren-WM. Welchen Stellenwert hat der Wettkampf für die Athleten?
Im Hauptspringen geht es um die Qualifikation für die Junioren-Weltmeisterschaft in Polen. Die Bundestrainer Christine Adams und Andreas Ritter haben ihre Kader-Athleten verpflichtet, in Soest zu springen, um sich für die WM zu qualifizieren. Alle potentiellen WM-Kandidaten aus ganz Deutschland müssen diesen Termin wahrnehmen, um sich unter gleichen Bedingungen zu messen. Somit ist der Wettkampf in Soest für die Junioren-Springer einer der wichtigsten Wettkämpfe des Jahres. Dabei sind bei den Männern sicherlich Höhen um die 5,50 Meter und bei den Frauen Höhen um die 4,30 Meter zu erwarten.
Eröffnen werden den Wettkampf allerdings die Soester Nachwuchs-Sportler. Welche Rolle spielt der Wettkampf für die jungen Athleten?
Das LAZ hat derzeit mit der 14-jährigen Lukka Franke wieder ein hoffnungsvolles Talent in seinen Reihen. Sie ist zum Beispiel bereits dreifache Westfalenmeisterin. Schon vor sechs Jahren ist Lukka an der Hand von Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger in das Soester Stadion eingelaufen, das ist natürlich motivierend. Selbstverständlich möchten die Springer die besondere Atmosphäre nutzen, um ihre Bestleistungen zu steigern.
Das LAZ Soest hat in den vergangenen Jahren immer wieder Stabhochspringer hervorgebracht, die den Sprung in die nationale Spitze schaffen. Was ist das Rezept dieser Erfolge?
Rezepte gibt es im Stabhochsprung sicherlich nicht, aber eines ist klar: Wenn die Kinder und Jugendlichen einmal das Erlebnis des Fliegens gehabt haben, lässt sie das so schnell nicht mehr los. Viele LAZ-Athleten haben in der Vergangenheit viele Titel auf nationaler Ebene gewonnen. Ines Kappe und Hendrik Gruber sind sogar im Nationaltrikot gesprungen. Das liegt sicherlich auch daran, dass es im LAZ Soest kompetente Trainer und Mitarbeiter gibt, die mit Geduld und Sachverstand am Stabhochsprung arbeiten. Außerdem bieten wir am Conrad-von-Soest Gymnasium AGs an, aus denen stets gute Springer hervorgehen. Die Zusammenarbeit von Schule und Verein ist hier eine wichtige Säule für die Talentsichtung und Talentförderung.
Quelle: Soester Stadtanzeiger