Die Goldmedaille war dabei nur ein Grund für ihre Freude. „Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich so eine Wahnsinns-Zeit laufe“, gab Lückenkemper zu. 23,74 Sekunden – so schnell war sie auf der 200 Meter langen Hallenrunde noch nie. Die Konkurrenz konnte nur von hinten zuschauen. Mit fast vier Zentel Sekunden Rückstand lief die Zweitplatzierte Lisa Kwayie (Neuköllner SF) über den Zielstrich, Lorena Bähner (VfL Löningen) auf Platz drei hatte sogar einen Rückstand von mehr als einer Sekunde.
Die Konkurrenz nicht gesehen
„Ich bin ganz außen auf Bahn vier gelaufen, mein Ziel war es, dass ich die anderen das ganze Rennen über nicht sehe und das hat geklappt“, scherzte Lückenkemper. Von ihren Rückenproblemen, die sich im Oberschenkel bemerkbar machten, merkte sie am Wochenende gar nichts mehr. Das Tape am Oberschenkel war „nur für den Kopf“, sodass sie gestern Mittag ganz befreit sprinten konnte. Im Vorlauf am Samstag sah das jedoch noch anders aus. „Ich war nach dem Lauf einfach fertig, mein Kreislauf war total am Ende, ich lag nach dem Rennen im Call-Room auf dem Boden“, berichtete Lückenkemper. Auch dort war sie mit ihrer Zeit von 24,23 Sekunden zwar schnellste Läuferin, dass sie sich im Finale aber noch einmal um mehr als eine halbe Sekunden steigern wird, hätte selbst sie nicht erwartet. Trotz Top-Form muss sie ihren angedachten Start bei den Deutschen Meisterschaften der Frauenklasse am kommenden Wochenende absagen. Weil Lückenkemper vor der Meldefrist keinen Hallen-Wettkampf absolviert hatte, fehlt ihr die Qualifikations-Leistung, sodass sie am kommenden Wochenende in Leipzig nicht starten darf. mo
Quelle: Soester Anzeiger