„Mit dem vierten Platz bin ich auf jeden Fall zufrieden, mehr war hier heute absolut nicht drin“, sagte Gruber. Nur mit seiner Höhe von 5,50 Metern haderte der 28-Jährige ein wenig. Bei den schwierigen Windverhältnissen im Nürnberger Grundig Stadion war Gruber im zweiten Versuch über die 5,50 Meter geflogen. Als seine neue Saisonbestleistung von 5,60 Metern auflag, machte ihm das Material jedoch Probleme. „Da war mein Stab etwas zu weich, eigentlich hätte ich auf einen härteren Stab wechseln müssen“, analysierte er im Nachhinein. So war für ihn bei 5,50 Metern Endstation. Damit blieb er zehn Zentimeter hinter seinem Vereinskollegen Carlo Peach auf Platz drei. Die Goldmedaille gewann Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit einem neuen Meisterschaftrekord von 5,94 Metern.
Während Holzdeppe Mitte August zur Weltmeisterschaft nach Peking fliegt, möchte Gruber am übernächsten Wochenende beim Stabhochsprung-Meeting in Leverkusen seine Saisonbestleistung von aktuell 5,55 Metern in Angriff nehmen. „Wenn das Wetter mitspielt, sollte das schon klappen.“
Über einen gelungenen Saisonabschluss freute sich die Soesterin Laura Voß. Mit der zweiten Staffel des Leichtathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln wurde sie gestern Abend in 3:51 Minuten Zwölfte im 4x400 Meter-Rennen. „Meine persönliche Leistung war absolut in Ordnung und auch meine Kolleginnen sind absolut im Rahmen geblieben“, sagte die 21-Jährige. Sie hatte den Stab in ihrem Lauf als Letzte angenommen und vor der Übergabe auf die Schlussläuferin noch einen Platz gut gemacht. Normalerweise wäre Voß in Nürnberg gerne im Hochsprung angetreten, hier fand sie in dieser Saison jedoch nicht zur Form, sodass sie auf den Langsprint umstieg. „Die Stimmung in Nürnberg war wirklich super. Vom Kopf her ist das ein viel besserer Saisonabschluss, als so ein paar verkorkste Hochsprungwettkämpfe“, sagte sie. Zur Hallensaison möchte sich Voßwieder auf den Hochsprung konzentrieren.
Lückenkemper hofft auf WM-Ticket
Die dritte Soesterin in Nürnberg war Gina Lückenkemper (LAZ Soest). Von der Tribüne aus verfolgte sie gestern Nachmittag unter anderem das 200 Meter-Finale der Frauen, in dem sie mit ihrer Bestzeit von der U20-EM in Schweden vor einer WocheZweite geworden wäre. Stattdessen führte die 18-Jährige mit den Bundestrainern weitere Gespräche über einen möglichen Start bei der Weltmeisterschaft in Peking Mitte August. „Ich bin jetzt für das Nationalteam vorgeschlagen und muss die Nominierung abwarten“, sagte Lückenkemper. Eine Entscheidung über das WM-Team möchten die Bundestrainer heute oder morgen treffen. mo
Quelle: Soester Anzeiger