Unterstützt von Biomechaniker Wolfgang Baudzus (Dortmund) und Sportwissenschaftler Volker Hermann (Köln) ließen Kremer und Seeger alle Athletinnen ein umfangreiches Testprogramm durchlaufen, wobei insbesondere die computer- und videobegleitete Startanalyse mit Messungen der unterschiedlichsten Parameter wie Reaktionszeit, Schrittlänge sowie Zeitmessungen in 10-Meter-Abschnitten im Mittelpunkt standen.
Dabei offenbarte sich einmal mehr Lückenkempers Schwäche mit schlechten Reaktionszeiten, andererseits waren die 80-Meter-Zeit (10,08 Sekunden) sowie die Zwischenzeit bei 60 Meter (7,90 Sekunden) zu diesem Zeitpunkt schon sehr ordentlich. Hinter „Superstarterin“ Chantal Butzek (Paderborn, 10,00 Sekunden), wie Gina Mitglied der deutschen Bronzestaffel über 4 x 100 Meter bei der U20-Weltmeisterschaft in den USA, bedeutete dies die zweitbeste Leistung. Nicht zu schlagen war die siebenfache Deutsche Meisterin hingegen im fliegenden Sprint über 30 Meter, den sie in 3,25 Sekunden vor Butzek (3,26 Sekunden) für sich entschied.
Lückenkemper überzeugte im Sprungkraft-Test
Ein Sonderlob erhielt die Soesterin von den Bundestrainern bei den Sprungkrafttests, insbesondere für ihre Leistung im 10er-Sprunglauf, wo sie bei ihrem besten Versuch nur knapp die 30-Meter-Marke verfehlte.
Die anstrengendste Einheit des trainingsintensiven Wochenendes fand zum Abschluss des dreitägigen Lehrgangs in einem Waldstück südlich von Dortmund statt. Hier mussten die schnellsten Nachwuchs-Athletinnen Deutschlands schon an ihre körperliche Belastungsgrenze gehen, galt es doch eine 150-Meter-Strecke mit etwa acht Prozent Gefälle mehrfach abwechselnd bergauf und bergab zu laufen, unterbrochen von nur kurzen Pausen. Entsprechend müde und erschöpft traten alle Sportlerinnen anschließend die Heimreise an.
Quelle: Soester Anzeiger