„Ich hätte es mir nicht besser erträumen können“, sagte Wendrich nach seinem Sprung über 2,18 Meter. Beim Abschlusstraining knapp eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt sei er nicht über eine Höhe von 1,96 Meter hinausgekommen, umso erleichterte zeigte er sich über sein Abschneiden bei der DM. „Das entspricht schon eher wieder meinen persönlichen Ansprüchen, das war ein phantastischer Saisonabschluss“, so der Hochspringer aus den Reihen des LAZ Soest. Bis zur Höhe von 2,10 Meter hatte er alle Versuche im ersten Durchgang gemeistert, erst bei 2,14 Meter benötigte er drei Anläufe. „Im dritten Versuch habe ich dann meine Leichtigkeit wiedergefunden und danach wusste ich: Jetzt will ich die Medaille“, so Wendrich. Nachdem er die 2,18 Meter dann im zweiten Anlauf übersprungen hatte, war ihm die auch nicht mehr zu nehmen. Gold ging an den Kölner Tobias Potye mit übersprungenen 2,24 Meter, Silber an den Leverkusener Mateusz Przybylko mit 2,21 Metern. Für Wendrich, der bei den Deutschen Meisterschaften bisher stets die Silbermedaille gewann, war es die erste Bronzemedaille auf nationaler Ebene. „Und es ist tatsächlich die erste Medaille, über die ich mich wirklich von Herzen freue“, sagte er. Dabei spielt Wendrich auf seine fast anderthalbjährige Wettkampfpause an. Nach einem Kreuzbandriss ist er erst Anfang des Jahres wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen. Mitte März fliegt er nun für drei Wochen nach Südafrika und möchte sich dort auf die Sommersaison vorbereiten.
Laura Voß über 800 Meter bei der DM dabei
Bereits am Samstag war auch Wendrichs Vereinskollegin Laura Voß in Dortmund im Einsatz. Die 31-Jährige hatte sich ein wenig überraschend über die B-Norm noch für die Titelkämpfe im Ruhrgebiet qualifiziert. Mit ihrer Zeit von 2:14,25 Minuten blieb sie rund anderthalb Sekunden über ihrer persönlichen Bestzeit und lag nach den Vorläufen auf Platz 15. Die Qualifikation für das Finale der besten Acht verpasste sie damit deutlich. „Gerne hätte ich versucht, ein bisschen mehr zu riskieren und eventuell sogar noch einmal meine persönliche Bestleistung anzugreifen, weil ich denke, dass bestimmt noch eine schnellere Zeit drin ist“, sagte Voß. An diesem Wochenende sei das jedoch einfach nicht realistisch gewesen. Vor zwei Wochen sei sie nicht davon ausgegangen, dass ihre 800 Meter-Zeit für das DM-Ticket reicht, daher habe sie mit ihrem Trainer beschlossen, schon mit der Vorbereitung auf die Sommersaison zu beginnen und musste das Rennen folglich aus dem vollen Training heraus bestreiten. Vor diesem Hintergrund sei sie mit der Zeit grundsätzlich ganz zufrieden. In der Freiluftsaison möchte sich die in den vergangenen Jahren als Mehrkämpferin erfolgreiche Leichtathletin dann wie geplante auf den 400 Meter-Hürdensprint konzentrieren. mo
Quelle: Soester Anzeiger