Was auch immer die Ursachen im Einzelnen waren, so ein nicht optimaler Stabwechsel bei der Staffel, eine leicht eingeschränkte Einsatzfähigkeit auf Grund muskulärer Probleme bei einer Athletin oder auch generell die Ferienzeit, die größtenteils ein kontinuierliches Training wegen bereits geplanter Familienurlaube verhinderte; eines wurde den Soester Nachwuchsathletinnen auf jeden Fall deutlich vor Augen geführt, dass bei den nationalen Meisterschaften im Vergleich zu Westfalenmeisterschaften ein „rauerer Wind“ weht.
Zumindest einigermaßen zufrieden sein konnte im Stadion Festwiese noch die 4 x 100 Meter-Staffel, die im dritten von insgesamt 6 Vorläufen auf der Bahn sieben an den Start ging. Eine starke Vorstellung lieferte hier Maja Bolinger als jüngste des Quartetts ab. Die Oestinghausenerin brachte ihr Team mit einem tollen Kurvenlauf sogar in Führung, die aber beim anschließenden Wechsel schnell wieder verloren ging. Erst mit dem dritten Übergabeversuch fand der Staffelstab von Bolinger den Weg in die Hand von Zoe Grond, die nicht zuletzt dadurch auf der Gegengeraden schon zu Beginn an Boden verlor und bereits mit etwas Rückstand zur Konkurrenz auf Anna-Lena Knappkötter auf der Position drei wechselte. Die Aldegrevergymnasiastin, die muskulär leicht angeschlagen ins Rennen gegangen war, hielt sich in der zweiten Kurve tapfer und übergab den Stab nach einem eher verhaltenen Wechsel an Schlussläuferin Sophie Martin. Diese überquerte die Ziellinie am Ende als Fünfte in 51,25 Sekunden. Damit hatten die LAZ-Mädchen ihre Bestzeit von 50,80 Sekunden, erzielt bei den Landesmeisterschaften vor einigen Wochen in Lage, zwar verfehlt, doch die DM-Norm für Stuttgart (51,50 Sekunden) immerhin bestätigt.
Leider gelang dies Sophie Martin und Zoe Grond in den Einzelkonkurrenzen, für die sich die beiden ebenfalls für die DM qualifiziert hatten, nicht. So blieb Martin über 100 Meter in 13,06 Sekunden ebenso deutlich hinter ihrer Bestzeit (12,77 Sekunden) zurück wie Grond, die über 3000 Meter ihren „Hausrekord“ von 11:07,90 Minuten mit 11:26,72 Minuten verfehlte. Auch wenn sich letztlich bei den jungen Sportlerinnen so mancher Wunsch nicht erfüllte, war es doch für fast alle mit Ausnahme von Sophie Martin, die im vergangenen Jahr schon ihr DM-Debüt feiern konnte, ein bislang einmaliges Erlebnis in ihrer bisherigen Sportkarriere. Bei entsprechendem Talent und Fleiß kann es in den nächsten Jahren durchaus zu weiteren Starts bei deutschen Meisterschaften kommen. hab
Quelle: Soester Anzeiger