Dabei wäre alles andere als die Titelverteidigung eine Enttäuschung gewesen. Mit 23,72 Sekunden hatte sie schon im Vorlauf mehr als eine halbe Sekunde Vorsprung und war auch im Finale mit einem Vorsprung von 54 Hundertstel Sekunden eine Klasse für sich.
Etwas knapper war die Entscheidung am Freitagabend. Über die 100 Meter-Strecke hatte sich Lückenkemper drei Mal hintereinander gesteigert. Nach 11,73 Sekunden im Vorlauf, über 11,70 Sekunden im Zwischenlauf auf schließlich 11,67 Sekunden im Finale, dort hatte sie letztlich einen Vorsprung von 10 Hundertstel Sekunden. Dabei profitierte die Soesterin einmal mehr von ihrem starken Finish. Nach einem schwachen Start zog sie erst auf den letzten 20 Metern an der späteren Zweitplatzierten Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen) vorbei. „Ich weiß, wenn ich locker bleibe, ist an mir kein Vorbeikommen“, sagte Lückenkemper vor dem Start – sie sollte Recht behalten.
Wendrich möchte nachlegen
Nach der goldenen Vorlage von Lückenkemper möchte auch ihr ehemaliger Vereinskollege Falk Wendrich (TV Wattenscheid) heute nachlegen. Dabei bahnt sich im Hochsprung der Altersklasse U20 heute Mittag ein spannender Dreikampf an. Neben Wendrich ist auch der Titelverteidiger Tobias Potye (FC Aschheim) in diesem Jahr bereits 2,22 Meter gesprungen. Dritter Titelkandidat ist David Nooper (LAV Stadtwerke Tübingen) mit einer Saisonbestleistung von 2,21 Metern. „Derjenige, der das Quäntchen mehr an Leistung bringt, wird gewinnen“, weiß Wendrich. „Man hat ja schon bei der U20-WM in Eugene gesehen, dass die Anzahl der Fehlversuche unglaublich viel ausmacht.“ Bei der Weltmeisterschaft in den USA vor zwei Wochen sprang Wendrich als bester Deutscher auf Platz fünf. Das mag ein gutes Vorzeichen sein, doch Wendrich weiß auch: Heute werde die Karten neu gemischt und schon ein Fehlversuch kann den Titel kosten. mo
Quelle: Soester Stadtanzeiger