Und gerade dieser Kampf um die Bronzemaille der besten deutschen W15-Sprinterinnen gestaltete sich im Stadion Oberwerth als äußerst spannend. Während die neue souveräne Meisterin, die Berlinerin Delisha Benelisa Domingos vom TuS Lichterfelde (12,09 Sekunden) und Maya Kamara (FTSV Jahn Brinkum, 12,35 Sekunden) mehr oder weniger deutlich auf den ersten beiden Plätzen lagen, stürmten die Erfurterin Malina Fromm und Bolinger nahezu gleichzeitig über die Ziellinie. Auf der elektronischen Anzeigentafel erschienen entsprechend prompt die Namen der beiden Erstplatzierten, doch die Bekanntgabe der Bronze-Gewinnerin dauerte. Grund für die lange Wartezeit war wohl der Arm der LAZ-Athletin, der zuerst über der Ziellinie war. Doch nach gründlicher Auswertung des Zielbildes war klar, dass die Thüringerin Fromm knapp mit dem Rumpf, dem maßgebenden Körperteil, vor Bolinger lag und damit das Duell mit dem minimalen Vorsprung von einer Hundertstel in 12,40 Sekunden zu 12,41 Sekunden für sich entscheiden konnte.
Im Vorlauf war der Zweikampf der beiden Kontrahentinnen noch umgekehrt ausgegangen. Hier hatte Maja Bolinger als Siegerin des fünften und letzten Vorlaufes auch schon 12,41 Sekunden erzielt und mit einer Hundertstel vor Fromm gelegen. Neue Bestzeiten waren bei den eher mäßigen Bedingungen mit ständigem Regen und nasser Laufbahn in Koblenz nicht zu erwarten. Keine der Finalistinnen konnte ihre im Vorfeld erzielten Ergebnisse erreichen oder sogar verbessern. Bolinger ließ im Finale, das bei einem Gegenwind von 0,3 Meter / Sekunde stattfand, nicht nur vier mit besseren Meldezeiten eingestufte Sprinterinnen hinter sich, sondern war im Endeffekt sogar die Sportlerin, die von allen Finalistinnen mit ihren 12,41 Sekunden am nächsten an die persönliche Bestzeit (12,37 Sekunden) herankam. hab
Quelle: Soester Anzeiger