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Montag, 19 Juni 2017 16:51

Wendrich: „Die Wettkämpfe machen wieder Spaß“

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Nach dem DM-Titel im Fokus: Falk Wendrich.
Nach dem DM-Titel im Fokus: Falk Wendrich. Nach dem DM-Titel im Fokus: Falk Wendrich. Foto: Bottin

Als Falk Wendrich (LAZ Soest) am Samstagnachmittag seine Faust in den Himmel streckte, wusste er noch nicht, dass sein Sprung über 2,20 Meter zum Deutschen Meistertitel reichen würde (der Anzeiger berichtete). Was er aber sehr wohl wusste, ist, dass er wieder einmal die Norm für die U23-EM gesprungen ist. Und er wusste, dass er nach zwei Jahren, in denen es bei ihm sportlich nicht so gut gelaufen ist, wieder in der nationalen Spitze angekommen ist. Anzeiger-Mitarbeiter Sebastian Moritz sprach mit dem 22-Jährigen über seinen Weg zurück nach ganz oben, über neues Selbstbewusstsein und über noch größere Ziele.

Das war am Samstag der sechste Deutsche Meistertitel – wie wertvoll ist diese Goldmedaille?
Falk Wendrich: Was an diesem Titel auf jeden Fall anders ist, ist die Tatsache, dass ich vorher nicht als der große Favorit ins Rennen gegangen bin. Deshalb war es schon eine andere Situation, ich war eher der Herausforderer. Ansonsten ist das aber nach einer so langen Zeit einfach auch eine große Wertschätzung, in einem Wettkampf, in dem es um einen großen Titel geht, gewonnen zu haben.

Die 2,25 Meter lagen wieder einmal auf, zum zehnten Mal in dieser Saison. Was fehlt noch dazu, dass es mit der neuen Bestleistung endlich klappt?
Wendrich: Der Sprung jetzt konkret in Leverkusen war einfach nicht so gut wie die Sprünge davor. Das ist schon etwas anderes, wenn man weiß, dass da jetzt Bestleistung aufliegt. Aber, wenn die Bestleistung einmal gefallen ist, dann kann ich glaube ich noch befreiter die nächsten Höhen angehen. Ich kann mich zum Beispiel noch daran erinnern, dass ich ein ganzes Jahr gebraucht habe, um die zwei Meter zu springen und danach sofort 2,06 Meter gesprungen bin.

Das war am Samstag ein Wettkampf, der schon beim Zuschauen richtig spannend war. Ein ganz enges Duell mit dem Münchener Tobias Potye. Am Ende entschied die Zahl der Fehlversuche. Welche Rolle spielte da das Selbstbewusstsein?
Wendrich: Das hat definitiv eine große Rolle gespielt. Und mein Selbstbewusstsein ist im Wettkampf auch nicht gesunken, weil ich wirklich recht souverän war. Man nimmt ja auch viel wahr. Als der Stadionsprecher nach meinem Sprung über 2,20 Meter gesagt hat: 'Da kann man sehen, wo es heute noch hingeht', wusste ich natürlich, dass ich hoch drüber war und das nagt dann denke ich eher am Selbstbewusstsein der anderen.

Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Was ist in dieser Zeit passiert?
Wendrich: Das war auf jeden Fall eine schwere Zeit. Aber seit dem Trainingslager in Südafrika im März bin ich einfach total professionell, ohne irgendeine Einschränkung und habe mich optimal vorbereitet. Das ist schon ein Grund, warum es jetzt so gut läuft. Und was vor allem gut ist, ist dass mir die Wettkämpfe wieder Spaß machen. Das war in den vergangenen Jahren ja nicht immer der Fall. Das war glaube ich das Härteste, dass man eigentlich gar nicht so richtig springen will und es einfach nur macht, weil man denkt, dass es zu einem gehört. Das macht einen auf der einen Seite natürlich anfällig, wenn der Erfolg ausbleibt, auf der anderen Seite macht einen das natürlich extrem stark im Nicht-Aufgeben. Und das hat sich am Ende auch gelohnt.

Welche Rolle spielt die Trainerin Brigitte Kurschilgen dabei?
Wendrich: Unser privates Verhältnis ist schon sehr eng. Das ist nicht nur Athlet und Trainer. Sie weiß eigentlich alles von mir und ich weiß so gut wie alles von ihr. Und ich habe viel von ihr gelernt, nicht nur sportlich. Das ist einfach ein tolles Gefühl, auch gewertschätzt zu werden, wenn es sportlich nicht so gut läuft.

Aktuell läuft es wieder richtig gut. Wie geht es in dieser Saison jetzt weiter?
Wendrich: Bei der DM in Erfurt werde ich nicht starten, die ist fünf Tage vor dem Qualifikationswettkampf bei der U23-EM und die ist eben das Ziel. Eine Medaille bei der DM der Erwachsenen wäre möglich und auch eine schöne Sache. Man muss aber auch sagen, dass da am Ende kein Hahn mehr nach kräht. Was zählt ist die internationale Meisterschaft. Das ist für den Deutschen Leichtathletik-Verband wichtig und danach werde ich auch bewertet, wenn es um die Einteilung der Kaderförderung geht. Und dann starte ich ja noch bei der Universiade in Taiwan, das ist praktisch wie Olympische Spiele nur mit Studenten. Und das ist natürlich eine gute Vorbereitung auf weitere internationale Wettkämpfe.

Nächstes Jahr ist die Europameisterschaft in Berlin. Ist das auch schon ein Ziel?
Wendrich: Das ist dauernd in meinem Hinterkopf. 2,26 Meter sind normalerweise die EM-Norm, daran bin ich in meinem ersten Wettkampf in dieser Saison nur knapp dran gescheitert. Ich sehe dieses Jahr zwar nicht als Übergangsjahr, aber das große Ziel ist definitiv die EM im nächsten Jahr, da möchte ich meinen ersten internationalen Wettkampf in der Erwachsenenklasse.

Quelle: Soester Anzeiger

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